Städtebauliche Konzeptstudie "Neckarbogen" in Tübingen
2011
Mehrfachbeauftragung | Planungskonkurrenz
Verantwortlicher Partner:
Matthias Schuster
Der Neckarbogen: Große Gegensätze auf kleinem Raum
Die kleinteilige Stadtvillenstruktur entlang der Bismarckstraße, unterbrochen durch das ehemalige Industrieareal, löst sich nach Osten auf und verschwindet im Grün. Es folgen große Gewerbebauten, die eher zufällig aneinander gereiht sind, einziger Halt sind die Baumreihen. Die Bebauung in der westlichen Schaffhausenstraße vermittelt uns ein völlig anderes Bild von Tübingen: Arbeiterwohnbau aus dem frühen 20. Jahrhundert, lange Gebäuderiegel und Klinkerfassaden. Danach ein ordentlicher Industriebau aus der gleichen Epoche mit den üblichen An- und Erweiterungsbauten mit braunen Wellblechbekleidungen. Schließlich die aufgelösten Strukturen der Autohäuser und eingestreuten Verwaltungsbauten.
Entwicklung mit besonderen Ansprüchen:
- Stadtbaugeschichte sichtbar halten
- Neue Aufenthaltsqualitäten schaffen
- Übergänge und Vernetzungen bilden
Entwurfskonzept:
- Gruppierung in Baufelder, die den städtebaulichen Maßstab der westlichen Gebäudezeilen aufnehmen, die Industriebauten selbstverständlich einbinden und nach Osten eine klare Kante zeigen
- Gliederung der geforderten Nutzungszuordnungen in Gebäude, deren Dimensionen sich am Bestand orientieren
- Der Bestand wird behutsam weiter gebaut, erhaltenswerte Substanz wird mit Neuem ergänzt und ermöglicht neue Qualitäten
- An den Schnittstellen zwischen Alt und Neu entstehen markante Orte mit identitätsstiftenden Platzräumen
Übergänge und Vernetzungen:
Gezielt gesetzte Querverbindungen schaffen durchlässige Verbindungen zwischen dem Neckarufer, dem neuen Quartier und dem zukünftigen Entwicklungsbereich auf dem Güterbahnhofgelände (mit Anbindung an die zukünftige Regionalbahnhaltestelle).
Die Baufelder für die Gewerbenutzungen im östlichen Baufeld vermitteln zwischen der geschlossen Bebauung entlang der Schaffhausenstraße und der offenen Struktur der westlich angrenzenden Gewerbeflächen.