Planungsgebiet in Poppenweiler, Jahnstraße

2003

Wettbewerb Phase I und Phase II

Verantwortlicher Partner:
Martin Feketics

Entwurf:
Über dem rechten Neckarufer gelegen, breitet sich die Siedlungsfläche Poppenweilers vom alten Ortskern aus fingerförmig in die leicht modellierte Topographie der früheren landwirtschaftlichen Nutzflächen aus. Während sich der alte Kern durch seine besondere Lage mit weitem Blick über das Neckartal auszeichnet, ist das Siedlungsgebiet entlang der Hochdorfer Straße zum östlichen Landschaftsraum orientiert.
 
Das zukünftige Entwicklungsgebiet östlich der Jahnstraße liegt aufgrund des engmaschigen Erschließungssystems des Bestandes sehr nah an den zentralen Infrastruktureinrichtungen des Ortskerns und bietet über die Hochdorfer Straße eine direkte Anbindung in Richtung Ludwigsburg und Stuttgart.
 
Als östlicher Abschluss der Entwicklungs-schiene bietet das neue Siedlungsgebiet auf einer leicht nach Süden fallenden Fläche mit direkter Orientierung in die Landschaft herausragende Freiraumqualitäten und infrastrukturelle Anbindungen.
 
Durchgrünte Wohfelder und Betonung der Ränder:
Der Entwurf reagiert auf die Besonderheiten des Ortes durch eine maßstäbliche Ausformulierung von drei Baufeldern, die durch Grünzüge gegliedert werden. So werden die neuen nachbarschaftlichen Wohneinheiten in den Landschaftsraum eingebettet. Gleichzeitig wird der Charakter des Ortrandes gestärkt durch die konsequente und kompakte Erschließung über die Jahnstraße und die klare Ausbildung des östlichen Siedlungsabschlusses.

Kompakte Erschließng und nachbarschaftliche Freiräume:
Die Baufelder werden in überschaubare Nachbarschaften gegliedert, die jeweils an einer gemeinsamen Wohn-Spielstraße liegen. Diese führen durch die Baufelder und erhalten  an den Anfangs- und Endpunkte begrünte Platzbereiche mit Spiel- und Aufenthaltszonen (Durchfahrtsmöglichkeit für Ver- und Entsorgung).
Die Jahnstraße wird durch eine begleitende Begrünung und großzügige Fußwegebereiche aufgewertet. Über die Grünzüge liegt sie direkt an der Landschaft und wird für die bestehende Siedlung zum „Balkon ins Grüne“.
Die Platzbereiche der neuen Baufelder ermöglichen eine weitere spannende Rhythmisierung der Jahnstraße.
Gliederung der Bauformen und individuelle Freiräume

Während die Einfamilienhäuser innerhalb der Felder und am Ostrand der Wohnfelder auf variablen Grundstückgrößen realisiert werden, sind entlang der Grünzüge verdichtete Wohnformen vorgesehen. So wird die städtebauliche Gliederung gestärkt und den einzelnen Wohnformen ein hohes Maß individueller Freiräume ermöglicht.
Die Geschosswohnbauten ordnen sich in Abmessungen und Höhenentwicklung sowohl in die neuen Nachbarschaften wie auch den Bestand ein.

Grünzüge als Regenwasserspeicher.
Der Entwurf sieht eine gänzliche Versickerung der Niederschläge im Gebiet vor. Jede Hauseinheit erhält einen Versickerungsschacht, dessen Überlauf an ein kleinflächiges Rigolensystem angeschlossen ist. Diese führen in Rentensions- und Versickerungsflächen innerhalb der Grünzüge und Nachbarschaftsplätzen, wo eine weitere Versickerungsmöglichkeit beseht. Erst dieser Überlauf wird in das Mischsystem geführt.